Women and Justice: Keywords

Legislation

ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) 1995 (Occupational Health and Safety Act) (1995)


Employment discrimination, Gender discrimination

The legislation generally serves to protect all male and female employees. Specifically targeting the protection of women, Article 6(4) states that female employees shall not perform work that, by its very nature, may hold specific dangers for women. Alternatively, women may only perform such work with certain restrictions or measures that prevent such risks. The Federal Ministry of Labor shall specify those works in a separate regulation (Article 18 no. 2).

Dieses Gesetz dient grundsätzlich dem Schutz sowohl von männlichen als auch weiblichen Angestellten. Spezifisch auf den Schutz von Frauen geht Artikel 6 Abs. 4 ein. Hiernach dürfen Frauen Arbeiten, die eine spezifische Gefahr für sie beinhalten nicht oder nur unter Bedingungen oder Einschränken ausführen, die diese besondere Gefahr vermeiden. Diese Arbeiten sollen von dem Bundesministerium für Arbeit in einer separaten Verordnung festgehalten werden (Artikel 18 Ziff. 2).



Kärntner Antidiskriminierungsgesetz (K-ADG) (Kärnten Anti - Discrimination Act) (2020)


Employment discrimination, Gender discrimination, Sexual harassment

Among other aspects, this act aims at ensuring gender equality in various areas of life, for instance, in the workplace. It addresses issues like equal opportunities for men and women as well as sexual harassment in the workplace. It also lists the authorities a person may turn to if they feel they are being discriminated against. Notable is the shift of the burden of proof in Section 25: a discrimination claimant only has to credibly substantiate the claim, whereas the defending party has to prove that there was no discrimination.

Dieses Gesetz zielt unter anderem darauf ab, die Gleichstellung der Geschlechter in verschiedenen Lebensbereichen zu gewährleisten, zum Beispiel am Arbeitsplatz. Es behandelt Themen wie Chancengleichheit für Männer und Frauen sowie sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Außerdem werden die Behörden genannt, an die sich eine Person wenden kann, wenn sie sich diskriminiert fühlt. Bemerkenswert ist die Umkehr der Beweislast in Abschnitt 25: Ein Kläger, der eine Diskriminierung geltend macht, muss seine Behauptung lediglich glaubhaft machen, während die beklagte Partei beweisen muss, dass keine Diskriminierung vorlag.



Domestic Case Law

In der Beschwerdesache der Susanne T. (In the Matter of Susanne T.) [B 1186/11-6] Österreichischer Verfassungsgerichtshof (Austrian Constitutional Court) (2012)


Employment discrimination, Gender discrimination

The female appellant, a civil servant of the Office of the Austrian Labor Market, applied for a position as head of the relevant regional office with three other male candidates. One of the men was chosen for the position. The plaintiff claimed that she had been discriminated against on the grounds of sex, among other reasons, because she was equally qualified for the position and the interviewer asked her why women could not find fulfilment in educating children during the application process. The Equal Treatment Commission, which the appellant appealed to first, found that the employer violated the directive to promote women. After considering all expert reports, interim judgments and other evidence in the case, the Austrian Constitutional Court ultimately agreed with the appellant and awarded her compensation. The Court found the decision of the Office to be arbitrary as it was considering facts contrary to the content in the files. Furthermore, the Court found the application process discriminatory because of the question about why women could not find fulfillment in educating children.

Die Beschwerdeführerin, eine Beamtin des österreichischen Arbeitsmarktservice, bewarb sich zusammen mit drei anderen männlichen Bewerbern um eine Stelle als Leiterin des zuständigen Regionalbüros. Einer der Männer wurde für diese Stelle ausgewählt. Die Klägerin behauptete, sie sei unter anderem deshalb wegen ihres Geschlechts diskriminiert worden, weil sie für die Stelle gleich qualifiziert war und der Interviewer sie während des Bewerbungsverfahrens fragte, warum Frauen keine Erfüllung in der Kindererziehung finden könnten. Die Gleichbehandlungskommission, die die Beschwerdeführerin zuerst angerufen hatte, stellte fest, dass der Arbeitgeber gegen das Frauenförderungsgebot verstoßen hatte. Nach Prüfung aller Sachverständigengutachten, Zwischenurteile und sonstiger Beweise in diesem Fall gab der österreichische Verfassungsgerichtshof der Beschwerdeführerin schließlich Recht und sprach ihr eine Entschädigung zu. Das Gericht befand die Entscheidung des Amtes für willkürlich, da es Fakten berücksichtigte, die im Widerspruch zum Inhalt der Akten standen. Darüber hinaus befand das Gericht das Antragsverfahren als diskriminierend, da es um die Frage ging, warum Frauen keine Erfüllung in der Kindererziehung finden können.