Women and Justice: Keywords

Legislation

Kärntner Antidiskriminierungsgesetz (K-ADG) (Kärnten Anti - Discrimination Act) (2020)


Employment discrimination, Gender discrimination, Sexual harassment

Among other aspects, this act aims at ensuring gender equality in various areas of life, for instance, in the workplace. It addresses issues like equal opportunities for men and women as well as sexual harassment in the workplace. It also lists the authorities a person may turn to if they feel they are being discriminated against. Notable is the shift of the burden of proof in Section 25: a discrimination claimant only has to credibly substantiate the claim, whereas the defending party has to prove that there was no discrimination.

Dieses Gesetz zielt unter anderem darauf ab, die Gleichstellung der Geschlechter in verschiedenen Lebensbereichen zu gewährleisten, zum Beispiel am Arbeitsplatz. Es behandelt Themen wie Chancengleichheit für Männer und Frauen sowie sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Außerdem werden die Behörden genannt, an die sich eine Person wenden kann, wenn sie sich diskriminiert fühlt. Bemerkenswert ist die Umkehr der Beweislast in Abschnitt 25: Ein Kläger, der eine Diskriminierung geltend macht, muss seine Behauptung lediglich glaubhaft machen, während die beklagte Partei beweisen muss, dass keine Diskriminierung vorlag.



Bundes-Gleichbehandlungsgesetz (B-GlBG) (Federal Equality Act) (1993)


Employment discrimination, Gender discrimination, Sexual harassment

The Federal Equality Act aims at creating equality throughout various service agreements (see Section 1) the Federal Government might have with individuals. The main body no. 1 (1. Hauptstück) focuses on the equal treatment of men and women (Section 3). Section 7(2) states that job advertisements should be written in such a way that they equally refer to both men and women and do not contain details that could lead to the conclusion that the advertisement is only for one gender. Sections 8 and 8a define sexual and gender-based harassment and emphasize that they constitute gender discrimination. Section 11 requires the promotion of equal opportunities for women. Section 11b states that, where women are underrepresented (meaning less than 50% of employees), employers must prioritize women applicants if they are equally well suited for the position as the best-suited male applicant until the percentage of employed women reaches at least 50%. Section 11c applies the same rule to job promotions. Section 11d provides that employers must prioritize female employees in participation in training and coaching measures to prepare them to assume higher-ranking and more senior positions.

Das Bundes-Gleichbehandlungsgesetz zielt darauf ab, für alle Dienstverhältnisse, die die Bundesregierung mit Einzelpersonen hat, Gleichheit zu schaffen. Das 1. Hauptstück des Gesetzes fokussiert sich auf die Gleichbehandlung von Mann und Frau (§ 3). § 7 Abs. 2 verlangt, dass Stellenausschreibungen in einer Art und Weise verfasst werden müssen, dass sie sich gleichermaßen an Männer und Frauen wenden und keine Details enthalten, die den Leser zu dem Schluss kommen lassen könnten, dass die Ausschreibung sich nur an ein Geschlecht richtet. § 8 und § 8a betonen, dass eine Diskriminierung auch in einem Fall vorliegt, in dem ein Arbeitnehmer (sexuell) belästigt wird. § 11 enthält ein Frauenförderungsgebot. In diesem Sinne gelten Frauen als unterrepräsentiert, wenn weniger als 50% der Angestellten Frauen sind. Nach § 11b müssen Frauen in unterrepräsentierten Bereichen bei der Bewerberauswahl bevorzugt behandelt werden, wenn sie für die Stelle gleichgeeignet sind wie der bestqualifizierte männliche Bewerber. Dies gilt, bis der Anteil der Frauen in diesem Bereich mindestens 50% beträgt. § 11c wendet diese Regel auch auf Beförderungen an. Nach § 11d sind weibliche Angestellte zur Teilnahme an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, die zur Übernahme höherwertiger Verwendungen qualifizieren, vorrangig zuzulassen.



Domestic Case Law

Frau A gg. Herrn B (Ms. A v. Mr. B) [GBK I/408/12] Gleichbehandlungskommission (Equal Treatment Commission) (2014)


Gender-based violence in general, Sexual harassment

In this case, the applicant brought an action against the instructor in a vocational course for making, among other things, sexually crude comments to or in the presence of the applicant and incessantly harassing her. Austria’s Equal Treatment Commission (the “Commission”) concluded that this amounted to sexual harassment in violation of Section 6 para. 1 no. 4 of the Federal Equal Treatment Act (Bundesgleichbehandlungsgesetz). This opinion is notable for the Commission’s recognition that the woman’s age is important to the determination of the extent of the harassment because harassed persons deal differently with such treatment and take different lengths of time to process sexual harassment. The Commission considered the practical links between hierarchy, power, and sexual harassment, noting that while the occurrence of sexual harassment is always an unacceptable intrusion into the human dignity of the harassed persons, young people are particularly vulnerable.

Dieser Fall wurde vor die Gleichbehandlungskommission gebracht, nachdem die Antragstellerin bei einer beruflichen Weiterbildung von einem Ausbilder unter anderem sexuell anrüchige Kommentare über sie oder in ihrem Beisein dulden musste und dieser Frau A unentwegt belästigte. Die Österreichische Gleichbehandlungskommission („die Kommission“) gelangte zu der Auffassung, dass dieses Verhalten eine sexuelle Belästigung im Sinne von § 6 Abs. 1 Ziff. 4 des Österreichischen Bundesgleichbehandlungsgesetzes darstellte. Die Feststellung der Kommission ist beachtlich, da sie betont, inwiefern das Alter der Frau bei der Entscheidung, ob eine solche Belästigung vorliegt, eine Rolle spielt. Jede Person nimmt eine solche Behandlung unterschiedlich wahr, geht mit ihr verschieden um und insbesondere dauert es unterschiedlich lang, um damit psychisch umzugehen. In der Feststellung hat die Kommission auch auf die in der Praxis bestehenden Verknüpfungen zwischen Hierarchie, Macht und sexueller Belästigung erwogen. Hierbei hat sie dargelegt, dass eine sexuelle Belästigung zwar immer ein inakzeptables Eindringen in die menschliche Würde darstellt, junge Menschen aber umso verletzlicher sind.